Ausschnitt aus einer Quelle

Warum wurde die jüdische Schule in Goch geschlossen?

Im Kreisarchiv Kleve erforschen die Schülerinnen und Schüler, warum die jüdische Schule in Goch im Sommer 1828 geschlossen wurde.

Im digitalen Klassenzimmer der Plattform BiPaLab.NRW bereiten die Schülerinnen und Schüler ihren Archivbesuch vor. Lernbausteine unterstützen sie beim Enträtseln von Inhalt und Kontext einer zentralen Quelle und leiten eine eigenständige Recherche an. Da die Schließung der jüdischen Schule in der Quelle nicht näher begründet wird, sind die Schülerinnen und Schüler aufgerufen, eigene Überlegungen für die Gründe der Schulschließung anzustellen.

Bei ihrem Besuch im Kreisarchiv Kleve überprüfen die Schülerinnen und Schüler anhand einer weiteren Quelle zur jüdischen Schule in Goch ihre in der Vorbereitung aufgestellte Hypothese und stellen gemeinsam Überlegungen zum Schulbesuch bzw. zur Schulpflicht, zu den Problemen der jüdischen Schule und zum jüdischen Alltagsleben an. Darüber hinaus besteht im Kreisarchiv Kleve die Möglichkeit für eine weitere Rechercheaufgabe.

In der Nachbereitung setzen sich die Schülerinnen und Schüler weiter mit der Quelle auseinander, die sie im Archiv kennen gelernt haben. Darüber hinaus wird der Besuch im Kreisarchiv durch die Schülerinnen und Schüler mittels eines Fragebogens evaluiert. Weiter haben sie die Möglichkeit, ihre Eindrücke in von Form Texten, Fotos, Videos und Audios auf einer Pinnwand festzuhalten.
Zum Lernraum
Fachbezug
  • Jahrgangsstufen
  • 9. bis 10. Klasse, Oberstufe
  • Unterrichtsfächer
  • Geschichte, Religion, Gesellschaftslehre
  • Zeitliche Anforderungen
  • Vorbereitung: Variabel nach Anzahl der gewählten Lernbausteine, Nachbereitung: eine Unterrichtsstunde
Lernen vor Ort
  • Gruppengröße
  • max. 25 Schülerinnen und Schüler, die aufgeteilt in zwei Gruppen parallel arbeiten
  • Besuchsdauer
  • 1,5 Stunden
  • Technische Ausstattung
  • WLAN-Zugang für Besucherinnen und Besucher, Möglichkeit der Nutzung mitgebrachter Laptops vor Ort, Rechercherechner des Kreisarchivs vor Ort
Technische Voraussetzungen
  • Klassenraum
  • Digitale Endgeräte mindestens Gruppenweise, alternativ: Bearbeitung von Lernbausteinen als Hausaufgabe
  • Lernort
  • Rechercherechner des Kreisarchivs vor Ort, sofern gewünscht müssten weitere Geräte mitgebracht werden.

Lehrplanbezüge

Geschichte / Gesellschaftslehre / Evangelische und Katholische Religionslehre

Inhalte

Das „lange“ 19. Jahrhundert – politischer und wirtschaftlicher Wandel in Europa / Die Zeit des Nationalsozialismus – Voraussetzungen, Herrschaftsstruktur, Nachwirkungen und Deutungen

  • Anhand lokalen Archivgutes rheinischer Archive zur wechselvollen Entwicklung jüdischer Schulen setzen sich die Schülerinnen und Schüler forschend-entdeckend mit der Alltags- und Kulturgeschichte sowie dem Selbstverständnis jüdischer Menschen im „langen“ 19. Jahrhundert auseinander. Die Erforschung eines lokalen Fallbeispiels führt sie zu den Anfängen der Schulpflicht im damals preußischen Rheinland.
  • Die Schülerinnen und Schüler gewinnen lokale Einblicke in das Leben, Handeln und Selbstverständnis der jüdischen Bevölkerungsminderheit Jahrzehnte vor der nationalsozialistischen Terrorherrschaft.
  • Am historischen Beispiel des Schulbesuches gewinnen die Schülerinnen und Schüler lokale Einblicke in die alltägliche Glaubens- und Lebenspraxis jüdischer Menschen im 19. Jahrhundert.

Kompetenzen

  • Recherchieren mit den digitalen und nicht-digitalen Findmitteln der Archive
  • Unterscheiden unterschiedlicher Quellenarten und –gattungen
  • Historisch-kritisches Erschließen von Quellen
  • Rekonstruieren historischer Sachverhalte und Problemstellungen aus archivischen Quellen
  • Quellenbasierte Hypothesenbildung und argumentatives Gewinnen und Vertreten historischer Sachurteile
  • Quellenbasiertes Entwickeln eigener historischer Narrationen
  • Förderung geschichtskultureller Kompetenz durch Kennenlernen und Erkunden des Lern- und Forschungsortes Archiv
  • Beschreiben und Erklären des Verhältnisses lokaler jüdischer Menschen zu Bildung und Schule

Die drei Phasen des Lernangebotes

1. Vorbereitung

Für die Vorbereitungsphase können Sie die bereitgestellten Lernbausteine nutzen. Dies setzt voraus, dass die Schülerinnen und Schüler über PCs oder Tablets verfügen. Die vorgeschlagenen Lernbausteine können nach der Aktivierung einzeln oder in Form einer Lernsequenz aufeinander aufbauend genutzt werden.

2. Lernen vor Ort

Die Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich in Kleingruppen mit einer historischen Quelle, die ihnen auch als Transkription zur Verfügung gestellt wird. Sie überprüfen die in der Vorbereitung aufgestellte Hypothese und stellen gemeinsam folgende Überlegungen an:
• Was können wir dem Schreiben über den Schulbesuch und die Schulpflicht entnehmen?
• Welche Probleme bestehen an der jüdischen Schule in Goch?
• Welche Schlüsse können wir für das jüdische Alltagsleben aus der Quelle ziehen?
Anschließend werden die Arbeitsergebnisse gemeinsam diskutiert.
Darüber hinaus besteht im Kreisarchiv Kleve die Möglichkeit für eine weitere Rechercheaufgabe.

3. Nachbereitung

In der Nachbereitung vertiefen die Schülerinnen und Schüler ihre Arbeit mit der Quelle und arbeiten die unterschiedlichen Positionen der Akteure und Akteurinnen (Lehrer Cohen, Lehrer Wolfskehl als Konkurrent, Landratsamt, Eltern, Jüdische Gemeinde in Krefeld, Kinder) heraus. Dabei versetzen sie sich in die Lage eines Akteurs, die sie aus dessen Sichtweise beschreiben und bewerten. 

Darüber hinaus wird der Besuch im Kreisarchiv durch die Schülerinnen und Schüler evaluiert. Hierzu werden die Schülerinnen und Schüler einen Fragebogen aus. Darüber hinaus haben sie die Möglichkeit, ihre Eindrücke in von Form Texten, Fotos, Videos und Audios auf einer Pinnwand festzuhalten.